Mietpreisbremse vor dem Aus: In diesen Städten drohen drastische Mieterhöhungen
Die Mietpreisbremse, einst eingeführt, um rasant steigende Mieten in deutschen Ballungsräumen zu dämpfen, steht auf der Kippe. Sollte sie nicht verlängert werden, drohen in vielen Städten empfindliche Mieterhöhungen. Der Deutsche Mieterbund warnt vor den Folgen und sieht vor allem Mieter in Großstädten gefährdet. Doch was bedeutet das Ende der Mietpreisbremse konkret, und welche Städte sind besonders betroffen?
Was ist die Mietpreisbremse und warum steht sie vor dem Aus?
Die Mietpreisbremse trat 2015 in Kraft, um den Mietmarkt in angespannten Wohnlagen zu regulieren. Sie begrenzt die Mieten bei Neuvermietungen auf maximal 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete. Diese Regelung gilt jedoch nur befristet und muss regelmäßig vom Bundestag verlängert werden. Die aktuelle Gesetzgebung läuft in vielen Städten 2025 aus – ohne eine Verlängerung könnten Vermieter ab diesem Zeitpunkt die Mietpreise deutlich anheben.
Die politische Lage behindert eine Verlängerung
Nach dem Ende der Ampel-Regierung herrscht politischer Stillstand. Der Bundestag konnte bislang keine Entscheidung zur Verlängerung treffen. Eigentlich war geplant, die Mietpreisbremse bis 2029 zu sichern. Doch angesichts der aktuellen Unsicherheiten scheint eine rechtzeitige Verlängerung unwahrscheinlich.
Diese Städte sind besonders betroffen
Die Auswirkungen eines möglichen Endes der Mietpreisbremse würden sich vor allem in Großstädten zeigen, in denen die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot bei Weitem übersteigt. Laut dem Deutschen Mieterbund könnten die Mieten dort im ersten Halbjahr 2025 deutlich steigen. Zu den gefährdeten Städten gehören:
- Berlin: Hier endet die Mietpreisbremse bereits im Mai 2025. Die Hauptstadt könnte damit als erste Metropole unregulierte Mietsteigerungen erleben.
- Baden-Württemberg: In Städten wie Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Freiburg läuft die Regelung Ende Juni 2025 aus.
- Nordrhein-Westfalen: Mit 18 Städten ist NRW besonders betroffen. Darunter fallen Großstädte wie Köln, Düsseldorf, Münster und Bonn.
- Hamburg: Auch in der Hansestadt gilt die Mietpreisbremse nur noch bis Mitte 2025.
Eine vollständige Liste der betroffenen Städte findet sich auf der Website des Deutschen Mieterbundes.
Was droht Mietern ohne die Mietpreisbremse?
In Städten mit angespanntem Wohnungsmarkt könnten die Mieten nach Ablauf der Regelung stark anziehen. Besonders problematisch: Auch wenn gesetzliche Obergrenzen für Mieterhöhungen bestehen, sind diese oft schwer durchsetzbar. Für viele Mieter bedeutet dies eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Warum steigen die Mieten?
Die Nachfrage nach Wohnraum in Ballungsräumen bleibt hoch, während das Angebot begrenzt ist. Hinzu kommen steigende Baukosten und fehlende Neubauprojekte, die den Druck auf den Mietmarkt weiter erhöhen.
Was könnte den Mietmarkt stabilisieren?
Neben der Diskussion um die Mietpreisbremse gibt es Überlegungen, das Baugesetzbuch zu reformieren und den Wohnungsbau zu fördern. Diese Maßnahmen könnten langfristig für Entspannung sorgen. Doch ob sie rechtzeitig umgesetzt werden, bleibt angesichts der politischen Lage fraglich.
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Maximilian Decker, CEO