
Digitale Beurkundung von Immobilienverträgen: Der nächste Schritt in Richtung Zukunft
Die digitale Beurkundung von Immobilienverträgen ist auf dem Vormarsch: Grundstückskäufe sollen bald vollständig digital abgewickelt werden – sogar beim persönlichen Termin im Notariat. Zwei neue Gesetzesvorhaben bringen diese Entwicklung jetzt entscheidend voran.
Elektronische Beurkundung direkt im Notariat
Bislang müssen Grundstückskaufverträge in Deutschland zwingend in Papierform beurkundet werden. Die digitale Aufbewahrung von Urkunden ist zwar längst üblich, ebenso wie die elektronische Abwicklung nach der Beurkundung. Doch nun steht eine umfassende Neuerung bevor:
Am 16. Juli 2025 hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Einführung einer elektronischen Präsenzbeurkundung beschlossen. Damit wird die digitale Beurkundung von Immobilienverträgen auch bei Präsenzterminen im Notariat möglich. Notare sollen künftig Urkunden direkt digital erstellen, beurkunden und signieren dürfen – bislang war das ausschließlich im Rahmen von Online-Beurkundungen (§ 16b BeurkG) erlaubt.
Digitalisierung des gesamten Grundstückskaufs
Noch weiter geht ein weiterer Gesetzesentwurf, den das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) am 9. Juli 2025 vorgelegt hat. Er zielt darauf ab, den Vollzug von Immobilienverträgen vollständig digital zu gestalten. Konkret soll der bislang oft postalisch erfolgende Informationsaustausch zwischen Notaren, Gerichten und Behörden durch eine rein elektronische Kommunikation ersetzt werden.
Das soll nicht nur den Prozess beschleunigen, sondern auch Ressourcen sparen und die Transparenz erhöhen. Die Einführung dieses digitalen Vollzugs kann von den Bundesländern per Verordnung flexibel geregelt werden – allerdings spätestens zum 1. Januar 2027. Der entsprechende Referentenentwurf muss noch durch das Kabinett verabschiedet werden.
Fazit: Effizienter, moderner, digital
Mit diesen beiden Gesetzesvorhaben rückt ein komplett digitaler Immobilienkauf in greifbare Nähe. Die geplanten Änderungen versprechen nicht nur mehr Effizienz und Sicherheit, sondern modernisieren auch ein bisher stark papiergebundenes Verfahren. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer digitalen Justiz und Verwaltung.
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Sophia Decker, CSO



