Immobilienmarkt: Die Stimmung dreht auf
Die Stimmung am Immobilienmarkt der Experten hat sich im August deutlich verbessert. Der Deutsche Hypo Immobilienklima-Index steigt gegenüber Juli um 11,2 Prozent auf 71,5 Punkte. Das Investmentklima gewinnt dabei am stärksten hinzu, mit einem Plus von 15,7 Prozent auf 53,1 Punkte. Das Ertragsklima (Vermietung) legt ebenfalls zu, um 8,5 Prozent auf 91,2 Punkte.
Der Markt für Wohnimmobilien hat seinen Vorsprung gegenüber dem Logistikmarkt weiter ausgebaut. Das Wohnklima liegt nun bei 109,9 Punkten, während das Logistikklima auf 96,5 Punkte gesunken ist.
Der Indexwert liegt jedoch immer noch unter den Werten, die zu Beginn des Jahres ermittelt wurden. Die EZB-Zinswende und die Inflationsentwicklung haben den Immobilienmarkt unter Druck gesetzt.
Wohnimmobilien sind die beliebteste Anlageform
Das Vertrauen in Wohnimmobilien wächst weiter. In der August-Auswertung des Deutschen Hypo Index liegt das Wohnklima mit 109,9 Punkten um 6,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch das Handels- und Hotelklima verzeichnet zweistellige Zuwächse. Der Handelsindex steigt um 12,7 Prozent auf 53,7 Punkte, der Hotelindex um 12,6 Prozent auf 84,6 Punkte. Das Logistikklima liegt mit 91,9 Punkten deutlich hinter dem Wohnklima.
Büroklima erholt sich, Logistikimmobilien leiden
Nachdem das Büroklima in den vergangenen Monaten rückläufig war, hat es sich in der jüngsten Umfrage am stärksten erholt. Es liegt jetzt bei 58,1 Punkten, ein Plus von 21,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Damit hat die Assetklasse den starken Verlust aus dem Vormonat wettgemacht. Allerdings bleibt die Tendenz negativ. Die Logistikimmobilien haben hingegen erneut verloren. Ihr Klimaindex sank um 3,4 Prozent auf 96,5 Punkte. Die Assetklasse ist damit die einzige, die sich in den letzten Monaten nicht erholt hat.
Immobilienmarkt erholt sich ab 2024
Der Immobilienmarkt bleibt angespannt, erwartet Peter Kleinhütten, Leiter der Geschäftsstelle Düsseldorf bei Deutsche Hypo – Real Estate Finance. Er geht davon aus, dass der Markt frühestens zum zweiten Quartal 2024 wieder anspringen wird. Sowohl auf dem Investment- als auch auf dem Vermietungsmarkt ist noch eine Umsatzschwäche zu beobachten. Dies betrifft insbesondere den Bürosektor, der sich durch den Trend zur Remote Work umstellen muss. Positiv ist die Entwicklung im Hotelsektor, der sich von der Coronakrise erholt hat, und in der Assetklasse Logistik. Der Handelssektor leidet unter dem schwächelnden Konsum. Das Neubaugeschäft ist ein weiteres Sorgenkind. Projektentwickler sind teilweise von einer Eigenkapitalklemme betroffen. Durch die gestiegenen Risiken und Vorgaben der Finanzregulatorik haben sich die Anforderungen an die Kreditnehmer erhöht.
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Maximilian Decker, CEO